Fermente für mehr Geschmack in Wasser oder Longdrink
In den letzten Monaten haben wir wiederholt auf Koji zurückgegriffen, um mit Schimmelpilz und Fermentation neue alte Geschmackswelten zu ergründen. Erst ging es um herzhafte Geschmäcker aber Amazake hat sich genauso für süßes Toffee geeignet.
Das greifen wir nochmals auf und versuchen uns an einem Getränk. Genauer gesagt einer Getränkebasis. Wir wollten einen spannenden Sirup kreieren, der zu Hause im Wassersprudler für neue Geschmackserlebnisse sorgt. Koji Limonaden haben wir nicht erfunden, sind aber bisher wenig verbreitet. Normalerweise wird dafür Amazake, also eine Mixtur aus mit Koji gereiftem Reis, Reis und Wasser in gleichen Teilen mit einer Frucht gemixt, um Zucker ergänzt und mit Sprudel aufgefüllt.
Die Kraft der zwei Fermentationen
Wir ersetzen die frischen Früchte um ein weiteres fermentiertes Element aus vergangenen Experimenten, unsere Salz-Zitrusfrüchte. Diese Idee basiert auf einem anderen fermentierten Getränk, Soda Chanh aus Thailand. Dafür werden Salzzitronen mit Zucker gesüßt und Sprudel aufgegossen, und bieten einen für uns ungewöhnlichen, aber interessanten Limonadengeschmack. Vielleicht ist diese Kombination der Schlüssel zu einem, würzig, fruchtig-herben Kaltgetränk? Genau das richtige für die nun wärmer werdenden Tage. Fermentierter Reis mit fermentierten Zitrusfrüchten als Getränkebasis – klingt ungewöhnlich aber durchaus vielversprechend.
Der Geschmack des Zweifels
Zunächst setzen wir Amazake an. Wie für das Karamell dauert dieser Prozess drei Tage.
So erhalten wir einen süßlich-wässrigen Amazake. Diesen streichen wir durch ein feines Sieb. Auch unsere gut aufbewahrten Salz-Zitrus-Pürees streichen wir sortenrein durch ein feines Sieb. Wir probieren die verschiedenen Kombinationen: als Basis immer einen Löffel Amazake und zusätzlich einen Löffel mit Grapefruit, Limette, Mandarine, Orange oder Zitrone. Keine Kombination überzeugt uns so richtig. Was einzeln nicht funktioniert gewinnt gemischt vielleicht an Überzeugungskraft? Und siehe da! Wir staunen nicht schlecht – das schmeckt besser als erwartet. Im nächsten Schritt testen wir alles nochmal, aber diesmal mit einer Waage, um eine brauchbare Rezeptur zu erhalten.
Eigentlich sollte es ein fruchtig-herber Sirup werden, doch die Idee haben wir nach dem ersten Geschmackstest schnell verworfen. Vielleicht war die doppelte Fermentationskombination zu viel des Guten oder einfach zu ungewöhnlich für uns.
Geschmacklich wurde es leider nicht ganz rund. Der Sirup schmeckt gut aber mit Wasser verdünnt hat er uns nicht mehr überzeugt. Gerade fermentierte Getränke nehmen manchmal übrigens sehr eigene Geschmäcker an. Das kennen wir von unserem Met Experiment aber auch von Naturweinen. Diesmal lag es aber nicht an derart speziellen Fermentationsaromen.
Alkohol ist die Lösung
Dann kam die Idee auf, das Wasser durch Alkohol zu ersetzen und eine Art Cocktail zu kreieren. Wir haben uns für einen Gin aus dem Frankfurter Raum entschieden. Der hat eine besondere Aromatik und passt nach den ersten Tests gut zu unserem Sirup. Wir mischen und testen. Das fertige Cocktail-Rezept beinhaltet unseren Sirup, Gin (gern einen aus Hessen mit Apfelnote), Holundersirup und Wasser. Um den Geschmack mit einer würzigen Note zu unterstützen, geben wir einige Wacholderbeeren in den Cocktail. Auf Eis serviert und mit Rosmarin dekoriert genießen wir einen Amazake-Cocktail, der uns am Ende doch überzeugen konnte.
In diesem Fall war Alkohol tatsächlich die Lösung. Wir glauben dennoch daran, dass es noch viele unentdeckte, spannende Sirupvarianten für Wassersprudler gibt. Kann also gut sein, dass wir uns dem Thema nochmals annehmen.
Verpackungsdesign Agentur trifft Food Lab
Food Lab? Was hat denn eine Food Packaging Design Agentur mit dem Labor für Lebensmittel zu tun? Wir wollen uns mit dem Kern der Angelegenheit auseinandersetzen bevor die Oberfläche – also die Verpackung gestalten. Nur wer als Food Marketing Agentur ein Lebensmittel, kann den Geschmack in passendes Verpackungsdesign übersetzen. Deshalb beschäftigen sich bei uns kreative Köpfe in der Küche mit Lebensmitteln, lange bevor es um die Verpackung geht.