Gesünder, nachhaltiger und schmackhafter essen mit Getreide.
Wie das geht erklärt uns Moritz Wiest von Good Crop. Good Crop hilft dabei, zu Hause schnell und einfach hochwertige, gesunde Gerichte mit regionalen Produkten zu kochen und verändert unsere Ernährungsgewohnheiten Korn für Korn.
Für Moritz Wiest, Mitgründer von Good Crop, ein kleiner, aber wichtiger Schritt, möglichst vielen eine nachhaltigere Ernährungsweise schmackhaft zu machen. Wir haben mit ihm über seine Idee gesprochen und darüber, wie ihm seine Erfahrungen aus der Filmproduktion dabei helfen, eine Ernährungswende zu ermöglichen.
Wie kam es zu Good Crop?
Ich komme ursprünglich aus der Filmproduktion und bin dann über ein Spaß-Projekt im Bereich Spirituosen zu einem prebiotischen Upcycling-Smoothie aus Biertreber gekommen. Das kam leider aufgrund von Corona zu einem Ende. Wir haben uns neu orientiert und auf Onlinehandel gesetzt. Übernommen haben wir die Idee, ein gesundes, nachhaltiges Produkt verfügbar zu machen, das schmeckt. Vorbild dafür ist die Planetary Health Diet. Die eigentliche Idee kam aber bei Kochexperimenten mit Getreide für eine nordische Bowl. Ich hatte davon gekochtes Getreide übrig und habe gemerkt, wie vielseitig es sich weiterverwenden lässt.
Und dann hast du direkt eine eigene Firma gegründet?
Ich habe zunächst für mich selbst nach Anbietern von vorgegarten Getreiden gesucht, aber nichts gefunden und wurde dann eben 2020 selbst tätig: mit einem großen Druckkochtopf.
Das war noch recht improvisiert, aber lief insgesamt gut. Heute habe ich die Produktion in einer Hotelküche eingerichtet. Da lassen sich bis zu 12.000 Beutel pro Monat herstellen. Zunächst dachte ich an einen Lohnabfüller, aber dann habe ich erkannt, dass ich wie eine Mühle agieren kann, die neben Getreide auch Hülsenfrüchte nutzt: Ich arbeite direkt mit den Produzenten und kam zu einer Zeit, als coronabedingt Abnehmer in der Gastronomie wegfielen. Neben dem ursprünglichen Ansinnen, die Ernährung zu beeinflussen, kann ich so auch auf die Landwirtschaft einwirken und durch meine Nachfrage und direkte Absprachen Vielfalt im Anbau und Fruchtfolgen fördern.
Die besondere Auswahl bringt auch Abwechslung in die Küche. Heute biete ich 12 Sorten sowie gerösteten Buchweizen in Gewürzmischungen, Rote Bete und Rotkraut an.
Aber daneben bietet ihr auf der Website auch sehr viel Wissenswertes über Ernährung und viele Rezepte mit Videos — euer eigentliches Produkt?
Auf jeden Fall wollen wir dadurch helfen, eine Küche mitzushapen, die Bock macht, gut schmeckt, gesund und nachhaltig ist. Ottolenghi ist in der Hinsicht ein Vorbild, aber auch Dan Barber und Michael Pollan sind wichtige Inspirationen. Pollan macht deutlich, wie wichtig es ist selbst zu kochen, und Dan Barber weist in The Third Plate auf die Bedeutung der Qualität unserer Grundnahrungsmittel wie Getreide hin. Ich bin mittlerweile ein echter Körner Nerd und es ist spannend, welche qualitativen Unterschiede es bei einem so vermeintlich einfachen Produkt gibt. Das Wissen und die Begeisterung, die ich für gutes Essen habe, versuche ich so zu vermitteln.
Videos werden auch zur ausführlichen Vorstellung der Erzeuger*innen verwendet
Unser Netzwerk an Erzeuger*innen mit ihren einzigartigen Produkten ist ein echtes USP. Über Videos schaffen wir eine Connection, die den Marktbesuch ins Digitale überträgt. Video ist die Weapon of Choice, um Leute zu erreichen. Das funktioniert besser als lange Texte oder Infografiken.
Welche Rolle spielt die Verpackung?
Verpackung ist ein wichtiges Thema. Wir setzen aktuell auf Monomaterialien für die Recyclingfähigkeit. Da wir versenden, kommt Glas nicht in Frage. Einweg-Glas ist ohnehin eine Mogelverpackung — es fühlt sich besser an als es ist. Da habt ihr ja auch viele interessante Ideen auf eurer Seite im Material Lab.
Vielen Dank! Wir haben uns selbst von Good Crop überzeugt und ein Fladenbrot mit Salat von Lupinen und Rotkorn zubereitet.