Mit unserem Tagebuch aus der Zukunft wollen wir konkrete Bilder im Kopf erzeugen. Unsere Annahmen basieren auf unserem Future Food Trend Radar. Darin zeigen wir die aktuell wichtigsten Trends in den Bereichen Food, Packaging, Kitchen und Production aus unserer Sicht auf. Hier findet Ihr jede Menge Inspiration für die Welt der Lebensmittel von heute, morgen und übermorgen.
31. Juli 2045
Ein Tagebucheintrag von Andreas Milk
Montagabend, der 31. Juli 2045. Ich hatte einen ganz normalen Tag. Nach dem Aufwachen begrüßt mich mein hungerstillender Duft-Spender mit meinem Lieblingsaroma. Es kickt mich wach und gibt mir das Gefühl, mich heute besonders gesund zu ernähren.
Seitdem ich das Teil nutze, esse ich morgens abwechslungsreicher und ausgewogener. Ich fühle mich nach dem gesünderen Frühstück einfach besser. Ich hätte nie gedacht, dass das so viel ausmacht. Aber ich glaube früher hat man schon gesagt: das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag.
Der Gang in die Küche führt bei mir am Kühlschrank vorbei. Der nervt mich mit meiner Bestellliste für Amazon Fresh, wo ich seit über 20 Jahren Kunde bin und heute endlich meinen Gutschein einlösen wollte, den mir Amazon als Dank für meine Treue geschenkt hat. Der Screen an meinem Kühlschrank sagt: Die veganen Eier sind knapp und wenn ich bei meiner gewünschten Ernährungsplan für die Woche bleiben will, heißt das: spätestens heute bestellen. Dazu schlägt mir das System eine Reihe von ergänzenden Dingen vor, die bald benötigt werden und es effizienter wäre diese nun mit zu ordern. Macht Sinn, habe ich dann direkt gemacht. Gutschein eingelöst, done. Ach so und ich habe es mir nicht nehmen lassen noch ein zwei Snacks oben drauf zu packen. Mein Einkaufsassistent ist zu gut: Er findet immer was, dass ich noch nicht kenne und mich echt reizt auszuprobieren.
Ok – also nach der Bestätigung der Bestellliste ging es dann ans Frühstück. Das individualisierte Müsli ist alles, was ich brauche, zumindest an den Tagen, wo es schnell gehen muss. Ich habe echt lange daran getüftelt meine Mischung zu finden. Seit 2-3 Jahren habe ich die perfekte, auf mein Mikrobiom abgestimmte Mischung. Die Verpackung zeigt an, dass es etwas hell war die letzten Tage. Die UV-Strahlung tut dem Produkt nicht gut, aber ich habe es gestern vergessen in den Schrank zu räumen. Beim Öffnen des Schranks, um die Glas-Container zu verstauen fällt mir auf, dass eine Kamera rot leuchtet. Das ist echt die Schattenseite der Ultra-Smart-Kitchen. Ständig müssen Klamotten gewartet werden.
Der Arbeitstag war heute eher standard. Nix aufregendes passiert.
Auf dem Weg vom Büro zurück nach Hause, halte ich beim REWE Marktplatz in Frankfurt Mitte. Das heißt auf dem Weg zur S-Bahn, noch schnell rein gesprungen und einige frische Produkte bestellt. Ich liebe meine neuen Kontaktlinsen mit der Einkaufsassistenz. Mein Standard-Filter ist eigentlich immer aktiv. Der Markt-Algorithmus hebt mir in meinem Sichtfeld nur Bio-Produkte, die zusätzlich alle Transparenz Kriterien im Bereich >90% erfüllen und eine durchschnittliche Kundenbewertung von >=4,5 aufweisen hervor. Fabelhafte Welt! Diese Produkte lasse ich liefern. Sie kommen am nächsten Werktag und liegen in der Kühlbox vor meiner Tür. Mein „Briefkasten“ für frische Ware so zu sagen. Was war das vor 10-15 Jahren für ein Akt, dass man immer zuhause sein musste, wenn die frische Ware kommt. Und wie lange ich die Verpackungen sortiert und in Container geschmissen habe. Früher am Waldrand bei uns waren diese Container. Heute gebe ich alles an den Händler zurück. Also ich stelle die Sachen in der LOOP-Tasche an die Straße. Beim Händler wird es perfekt separiert, gewaschen und wieder verwendet.
So jetzt noch diesen Eintrag zu Ende schreiben und dann geht ́s ins Bett. Morgen Abend freue ich mich aufs Dinner mit Maike und Flo. Ganz gemütlich, gar nix mit Technik und das Restaurant muss uns am Ende wieder rausschmeißen. Den Laden gibt´s schon seit 2022. Wird bestimmt ein köstlicher Abend und wir werden viel gemeinsam lachen.
Frankfurt am Main,31. Juli 2045