Hunger und Ueberfluss
Unter- und Mangelernährung betreffen immer noch viel zu viele Menschen auf der Welt. Dies ist eine Tatsache, die uns bewusst sein muss, gerade als Agentur für Food & Beverages. Weltweit waren 9,2 % der Menschheit in 2022 von Unterernährung betroffen. Im Vergleich dazu, 2002 waren es noch 13,1 %.
Anteil an Unterernaehrung in vers. Laendern
2022
Jeder Mensch benötigt eine bestimmte Anzahl an Kalorien am Tag. Durchschnittlich lag der optimale Kilokalorie-Wert 2022 für einen Menschen in Deutschland bei 1938 kcal. Um diesen Wert zu ermitteln werden das Alter, die Größe, das Geschlecht und die Aktivität der Bevölkerung betrachtet. Jedes Land hat somit einen etwas anderen Wert, es handelt sich hierbei aber um den minimalsten Wert, um das minimalste, gesunde Gewicht zu halten. Jedes Individuum hat einen unterschiedlichen Bedarf an Kalorien.
Den nötigen Kalorien sind die Kalorien gegenübergestellt, die 2021 jeder Mensch theoretisch, täglich zur Verfügung hatte. In Deutschland waren das 3634 kcal. Die Differenz lag also bei 1696 kcal, dies entspricht ungefähr dem Tagesbedarf eines Menschen in der Demokratischen Republik Kongo. Die USA befinden sich auf Platz 1 der Länder mit den meisten zur Verfügung stehenden Kalorien (3911 kcal), Deutschland steht hier auf Platz 9.
Notwendige und Verfuegbare Kalorien
2022/21
Von Unterernährung wird gesprochen, wenn die nötige Kalorienzahl nicht erreicht werden kann, um ein gesundes Gewicht zu halten. Häufig spielen hier Faktoren wie Armut eine große Rolle. Allerdings hat auch der Klimawandel Auswirkungen auf die Versorgungslage der Menschen.
Die anhaltende Hungerkrise in Madagaskar gilt als erste vom Klimawandel ausgelöste Hungersnot. Über die Hälfte der Bevölkerung Madagaskars leidet an Unterernährung. Häufig geht damit auch eine Mangelernährung einher. Hier findet eine sehr einseitige Ernährung statt, die zum Beispiel nicht alle nötigen Ballaststoffe, Vitamine oder Mineralien liefern kann.
Entwicklung: Von 2017 bis 2022 ist die Zahl der von Unterernährung betroffenen Menschen gestiegen. 2017 waren es weltweit nur 7,5%, jetzt liegt der Wert bei 9,2 % (2022). Im Vergleich zum Jahr 2002 ist allerdings eine deutliche Besserung erkennbar. Hier lag der Wert noch bei 13,1 %.
Anteil an Unterernaehrung weltweit
2002 – 2022
Ein wichtiges Lebensmittel im Kampf gegen Mangel- und Unterernährung sind Erdnüsse. Erdnusspaste wird als therapeutische Nahrung verwendet, sie kann in Form von Päckchen zum Einsatz in Gebieten genutzt werden, die von Unter- und Mangelernährung betroffen sind. „Plumpy Nut“ wird unter anderem von Unicef verteilt.
Ein Päckchen enthält 500 kcal, die wichtigsten Nährstoffe und kostet 35 Cent. RUTFs (ready-to-use therapeutic food, z.B. auch BP100) sind ein effektiver Weg, um in akuten Notsituationen zu helfen. Die Päckchen können auch Zuhause verabreicht werden, ein stationärer, medizinischer Aufenthalt ist somit nicht nötig. Nach einer dreimonatigen Behandlung mit Plumpy Nut kann eine deutliche Besserung festgestellt werden. Eine langfristige Lösung stellen RUTFs allerdings nicht dar. Ein weiteres Problem stellt das allergische Potenzial von Erdnüssen dar, was den Einsatz in einigen Fällen erschwert.
Quellen:
https://ourworldindata.org/food-supply
https://ourworldindata.org/grapher/prevalence-of-undernourishment
https://www.bmz.de/de/laender/madagaskar
https://www.unicef.de/informieren/erdnusspaste-was-ist-das
https://www.unicef.org/nutrition/RUTF
https://supply.unicef.org/s0000242.html