Unterschätze Komponenten für bessere Rezyklate.
Wenn über Design for Recycling diskutiert wird, geht ein entscheidendes Thema oft unter: die Wahl der richtigen Kleber, Farben und Veredelungen. Sie haben einen signifikanten Einfluss auf die Qualität recycelter Materialien – ob bei Kunststoffen oder Papieren. Um das Problem zu lösen, könnte man ganz auf Label verzichten, wie hier in unserem Gedankenexperiment. Oder man sorgt dafür, dass diese Komponenten mit den gängigen Verwertungsprozessen harmonieren.
Bildquelle: Henkel
Wie zum Beispiel bei Aquence PS 3017 RE, der wasserbasierten Klebstofflösung, die Henkel 2024 auf den Markt gebracht hat. Hier wurde die Recyclingfähigkeit in der Entwicklung an oberste Stelle gesetzt und von Dritten zertifiziert.
Der Acrylat-Haftstoff wird für Olefin-Folienetiketten verwendet, die auf PET-Flaschen eingesetzt werden. Während bisher ein energieintensiver Hochtemperaturprozess erforderlich war, um die Etiketten vollständig zu entfernen, bietet der neue Klebstoff eine verbesserte Abwaschbarkeit – selbst bei 65 °C für PE-Facestock. Der geringere Energieaufwand im Prozess trägt auch dazu bei, das die Qualität des PETs besser erhalten werden kann. Besonders spannend für uns als Verpackungsagentur für Lebensmittel ist, das der Klebstoff auch für den Lebensmittelkontakt zugelassen ist.
Bildquelle: Gugler
Auch in puncto Druck gibt es Vorreiter, die Recycling- und Kreislauffähigkeit als oberste Priorität sehen. So zum Beispiel die österreichische Druckerei Gugler, die als erste Druckerei weltweit die Cradle-to-Cradle Zertifizierung erhielt. Für insgesamt 81 Komponenten darf das Unternehmen das Siegel ausloben. Dabei werden alle im Druck verwendeten Substanzen untersucht, unter Berücksichtigung der gesamten Lieferkette. Neben bio- und wasserbasierten Druckfarben umfasst bietet Gugler nachhaltige Folienkaschierungen, Heißfolienprägungen, ein breiteres Papiersortiment und eine Vielfalt an durchgefärbten Papieren mit verschiedenen Oberflächenprägungen.
Unser Fazit: Farben und Kleber anzupassen in häufig eine „low-hangig fruit“, um ein Produkt für das Recycling zu optimieren. Im Zuge der gesetzlichen Recyclingfähigkeits-Anforderungen werden wir sicher mehr davon sehen!
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