Kleiner Chip, große Wirkung. Berührungslose Identifikation von Verpackungen.
Die Digitalisierung macht auch vor der Verpackungsindustrie nicht halt. RFID-Tags (Radio Frequency Identification) sind mittlerweile weit verbreitet und haben vor allem im Zusammenhang mit Logistik-Optimierung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die hauchdünnen Chips, die in das Produkt eingearbeitet werden, ermöglichen effizientes Management in der gesamten Lieferkette.
RFID-Transponder können berührungslos ausgelesen werden und je nach Frequenzbereich eine Reichweite von 6 Metern (passive Transponder) oder 10 Metern (aktive Responder) haben. Die Funkwellen können dabei auch Regalwände oder LKW-Planen durchdringen. Durch diese Art der Identifizierung können Daten schnell und präzise erfasst werden, und die Effizienz in der Logistik gesteigert werden. Im Vergleich zum Barcode kann ein größeres Datenvolumen gespeichert werden und der Datenzugriff wird durch die Automatisierung vereinfacht. Genutzt werden sie vor allem zur Rückverfolgbarkeit, um Verpackungen zu tracken. So auch um Mehrweg-Systeme zu unterstützen, wie unser Trend-Artikel zum Them zeigt.
Bedenken an dem System kommen vor allem aus der Datenschutz-Ecke.
Aber auch das Recycling von Verpackungen wird durch die Integration von RFID-Chips erschwert – falls sie nicht vorher entfernt werden. Da die Chips aber nun schon seit einigen Jahren am Markt sind und Erfahrung damit gesammelt wurde, kann das Problem z.B. durch richtige Etikettierung gelöst werden. Auch gibt es mittlerweile neue Arten von Tags, die aus recycling-verträglicheren Materialien gefertigt werden. Sie nutzen Substrate aus Papier oder anderen Stoffen, ohne Silikon. Dadurch werden die Tags auch günstiger – das größte Hindernis war bisher der Preis.
Unser Fazit: Eine etablierte Technologie, die durch Entwicklungen im Mehrwegbereich wieder etwas an Relevanz gewinnen konnte. Größeres Potenzial für das „morgen“ sehen wir aber in digitalen Wasserzeichen wie Digimarc.