Design for Recycling:
Maximale Standardisierung

In unserer Agentur intern sowie auch bei unseren Kunden stehen sich bei der Frage um die perfekte Verpackung immer zwei Lager gegenüber: Die Verfechter der Ästhetik sprechen sich für „Design for Selling“ aus, während die Ökos unter uns „Design for Recycling“ fordern. Während ersteres darauf abzielt, durch eine möglichst einzigartige Gestaltung hervorzustechen, profitiert recyclingfreundliches Design vor allem von Standardisierung. Pool-Systeme, wie bei Bierflaschen, sorgen schon heute dafür, dass Verpackungen besser im Kreislauf geführt werden können. Warum also nicht einfach alles standardisieren?

Standardisierung muss nicht bedeuten, dass die Optik der Verpackung leidet – wie unser Design für „bean“ in Zusammenarbeit mit dem Start-up Circolution zeigt.
Der Edelstahlbecher sieht wertig aus und durch großflächige Papieretiketten bleibt genug Fläche für Kommunikation und Gestaltung. Nach Gebrauch können die Becher im Pfandautomaten zurückgegeben werden und für jede beliebige andere Brand neu gestaltet werden. Auch Nestlè testet das Konzept. Nachdem 2023 bereits Kakaopulver darin verpackt wurde, folgten 2024 die „Chocolate Balls“ der Marken Lion und Kit Kat.

Noch bleiben Pool-Konzepte die Ausnahme, vor allem in Märkten außerhalb des deutschen Pfand-Systems. Die meisten Hersteller wollen aktuell noch nicht auf die Verpackungsform und Materialität als Unterscheidungsmerkmal verzichten. Im Zuge der PPWR sollen aber EU-weit einheitliche Design for Recycling Richtlinien erlassen werden, die das Thema weiter pushen könnten.

Unser Fazit: auch wenn Standardisierung Einschränkungen mit sich bringt, finden wir die Entwicklung positiv. Vor allem sehen Potenzial für viele kreative Lösungen, die beide Welten vereinen!