Ab ins post-fossile Zeitalter?

Fossile Kunststoffe endgültig zu verbannen, das wünschen sich viele Verbraucher. Doch bis dato können wir in vielen Bereichen nicht auf Plastik verzichten – aus Hygiene-, Produktschutz oder Kostengründen. Auch die Ökobilanz mancher Kunststoffverpackungen ist überraschend positiv, auch im Vergleich zu Papier.
Nichtsdestotrotz halten wir den Fiberization-Trend für unaufhaltsam. Barriere-Papiere performen immer besser und neue Technologien wie das Dry-Fiber-Molding lassen die Hersteller hoffen, bald auch preislich mit Kunststoffen mithalten zu können.

Bildquelle: Elopak
Neben jenen Lösungen, die klar nach Papier und damit nach Holz als Rohstoff aussehen, erobert das Material auch „versteckte“ Gebiete. So entwickelt zum Beispiel das finnische Unternehmen UPM Biorohstoffe aus Holzquellen, die konventionelles Polyethylen ersetzen können. Dieses „Green-PE“ wird dann wiederum in Verpackungslösungen eingesetzt, zum Beispiel im „Pure-Pak“ von Elopak. Der Getränkekarton besteht aus 100% holzbasierten Quellen. Das klappt durch die Verbindung des holzbasierten Polyethylens mit einer Papier-Außenschicht und den Verzicht auf einen Drehverschluss aus Kunststoff.
Hier gibt es allerdings einen Haken: biobasierte Rohstoffe wie Green-PE werden zwar auch nachwachsenden Quellen (neben Holz vor allem Zuckerrohr) gewonnen, sind aber nach der Polymerisation von konventionellem Polyethylen nicht mehr zu unterscheiden. Das bedeutet, das die Probleme in der Verwertung und vor allem die Auswirkungen auf das Ökosystem nach der Nutzung der Verpackung faktisch gleich bleiben.
Unser Fazit: Auch bei holzbasierten Lösungen ist nicht alles gold was glänzt. Die Vision einer nachhaltigen Zukunft muss einen Materialmix beinhalten, der kontextbasiert auf die beste Lösung setzt.