Digitale Wasserzeichen für effektives Recycling von Kunststoff-Verpackungen.

Bereits seit den ersten Gehversuchen mit dem digitalen Wasserzeichen für smartes Packaging, verfolgen wir diesen Trend genau. Wir selber waren in den frühen Umsetzungen des NETTO Markendiscounters mit dem Digimarc dabei und haben verschiedene Designprojekten betreut. Das volle Potential der Idee entfaltet sich aber erst im Netzwerk – entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit dem sogenannten „HolyGrail 2.0“ (oder 3.0 oder 4.0) ist für das „morgen“ eine Technologie serienreif geworden, die einen entscheidenen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten könnte.

Digitale Wasserzeichen für effektives Recycling von Packaging

Bildquelle: Digitalwatermarks.eu

Die  Initiative Holy Grail 2.0 für digitale Wasserzeichen, die von der AIM – European Brands Association vorangetrieben und von der Alliance to End Plastic Waste unterstützt wird, ist ein Pilotprojekt mit dem Ziel, die technische Machbarkeit digitaler Wasserzeichen für die genaue Sortierung von Verpackungsabfällen sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Geschäftsmodells in großem Maßstab zu beweisen.

Bei digitalen Wasserzeichen handelt es sich um nicht wahrnehmbare Codes in der Größe einer Briefmarke, die die Oberfläche einer Konsumgüterverpackung bedecken und eine Vielzahl von Attributen tragen. Sobald die Verpackungen in eine Abfallsortieranlage gelangen, soll das digitale Wasserzeichen von einer hochauflösenden Kamera an der Sortieranlage erkannt und dekodiert werden können, die dann in der Lage ist, die Verpackungen anhand der übertragenen Merkmale (z. B. Lebensmittel vs. Nicht-Lebensmittel) in die entsprechenden Ströme zu sortieren. Dies würde zu besseren und genaueren Sortierströmen und damit zu qualitativ hochwertigeren Rezyklaten führen, von denen die gesamte Wertschöpfungskette für Verpackungen profitiert.

2024 trat sie in die letzte Phase der F&E-Versuche ein, um die Technologie der intelligenten Verpackungssortierung auf Basis digitaler Wasserzeichen zu validieren. Beim Sustainable Packaging Summit in Amsterdam im November 2024 wurden erste Erkenntnisse daraus geteilt: In den Sortieranlagen konnte die Technologie gute Ergebnisse aufweisen, mit einer hohen Detection-Rate bei Flex-Verpackungen und starren Kunststoffen. Hürden ergeben sich allerdings durch die anstehende ESFA-Genehmigung, sowie durch eine höhere erforderliche Beteiligung der großen Brands, um das System tragfähig zu machen. Offene Fragen gibt es auch noch beim Thema Datenverwaltung und Sicherheit.

Unser Fazit: Die Sortierung ist die wichtigste Stellschraube für ein effizienteres Recycling – wie auch die Expert*innen der Holy Grail Arbeitsgruppe, sehen wir das größte Potenzial in einem Technologie-Mix aus NIR, AI-Sortierung und digitalen Wasserzeichen. Es bleibt spannend!