Ein alter Bekannter in neuem Gewand.
Bildquelle: The Nu Company
Folie aus Cellulosehydrat (besser bekannt als „Zellophan“) wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Markt und ist eines der ältesten Packmittel für Lebensmittelprodukte überhaupt. Das aus Holz gewonnene Material erlebt nun in neuen Zusammensetzungen einen Renaissance.
Zum Beispiel bei The Nu Company, einem Start up aus Leipzig, das bei seinen Riegeln auf möglichst nachhaltige Inhaltsstoffe setzt und auch beim Thema Verpackungen an dieser Vision festhält. Dazu verfolgt das Unternehmen aktuell zwei Ansätze. Der erste ist eine Verbundlösung: ein zweischichtiges Folienlaminat, das zu 50 % aus FSC-zertifizierter und gentechnikfreier Zellulose und zu 50 % aus Biopolymeren besteht. Die Innenschicht der Folie aus Biopolymer ist belastbarer als die reine Zellulosefolie und schützt die Inhaltsstoffe optimal. Auch hier werden nachwachsende Rohstoffe wie Zellulose, Stärke, Säure, Zucker sowie natürliche und synthetische Öle verwendet.
Durch die zusätzliche Schicht aus Biopolymer braucht diese Folie etwa 180 Tage bis sie vollständig kompostiert ist. Laut eigner Angaben ist die Verpackung im Heimkompost abbaubar. Ein Zertifikat und genauere Angaben zu den Kompostierungsvoraussetzungen fehlen allerdings. Das Material ist auch in unserem Agentur eigenen Material Lab gelistet: Näheres dazu hier!
Der zweite Ansatz ist seit 2023 bei schokolierten Nüssen und Früchten in der Anwendung: eine Papierlösung mit Barriere von Koehler Paper. Für die Herstellung werden zwar Frischfasern verwendet, nach Gebrauch kann die Verpackung aber im Altpapier entsorgt werden. Der Produktschutz wurde über Lagertests mit anschließender sensorischer Auswertung beurteilt, die Recyclingfähigkeit wurde durch den Umweltdienstleister Interseroh bewertet, und kam auf ein sehr gutes Ergebnis mit 19 von 20 Punkten.
Unser Fazit: Schokolade ist ein anspruchsvolles Produkt, das Fett- und Sauerstoffbarrieren benötigt. Das biobasierte Lösungen hier den Ansprüchen genügen können, ist eindrucksvoll – doch wie immer gilt: nur ein etablierter Entsorgungsweg macht eine Verpackung wirklich nachhaltig!
Best practice: the nu company GmbH